Neulich wurde ich in einem Interview gefragt, was das kulinarisch mutigste gewesen sei, das ich auf meiner Reise nach Westschweden und insbesondere Göteborg verspeist habe.Nun ist Westschweden ja keine fernasiatische Straßenküche und die geschmacklichen Gefahren sind für Westeuropäer überschaubar, aber diese Schokoladenkugeln, die mir im Café Husaren in die Augen blickten, waren groß. Sehr groß. Tennisballgleich. Und sehr unhandlich.
Die einzige Unsicherheit meinerseits bestand also eher darin, wie diese schwedische Kokos-Haferflocken-Schokoladen Köstlichkeit „Chokladbollar“ (Schokoladenball) wohl am besten zu essen sei, ohne dabei unangenehm aufzufallen. Unprinzessinnenhaft hineinbeissen wie in einen etagenreichen Burger? Mit der Gabel reinpieksen und riskieren, dass die Schokokugel im Schoss des Nachbarn landet?
Kurzum: ich malte mir zu viele Bilder im Kopf von Schokoladenkonfektingöteborgercafeunfällen aus und entwickelte wohl so was wie Schokoladen Kokoskonfekt Esskomplexe entwickelt, meine Neugierde auf das Schokoladenleckerchen wiederum war aber so unbändig, dass ich mir kurzerhand eines einpacken liess. Ich war übrigens nicht die einzige im anonymen Schokoladenkonfekt Club, die das Café mit fein gefüllter brauner Papiertüte verließ. Vielleicht erbarmt sich mal ein schwedischer YOUTUBEr und filmt ein Tutorial, wie man das eigentlich in style verzehren sollte.
Bis dieses Rätsel gelöst wurde behelfe ich mir mit mundgerecht portionierten bite size schwedischen Schokoladen-Kokoskugeln. Sind im nu zubereitet, ich habe die Zutaten immer im Haus und wenn der Schokohunger kommt, rolle ich mir einfach schnell ein paar Schwedenerinnerungen aus den Vorräten zusammen.
Rezept für Schwedisches Schokoladenkonfekt – Chokladbollar Rezept (für ca. 30 kleine Konfekte)
150g weiche Butter
200g Zucker
25g Backkakao, gesiebt
125g zarte Haferflocken
3 EL frisch gebrühter Kaffee
wenige Tropfen Rumaroma (optional)
Zum Wälzen ausserdem:
100g Kokosflocken
1.) Ein Backblech mit Backpapier auslegen.
2.) Alle Zutaten in eine Rührschüssel geben und mit den Rührstäben des Küchenmixers oder mit den Händen zu einer formbaren Masse kneten.
3.) Aus dieser Schokoladenmasse teelöffelgroße Portionen entnehmen, zu kleinen Kugeln formen und in den Kokosflocken wälzen.
4.) Am besten im Kühlschrank lagern, ist ja schließlich Butter drin, und 15 Minuten vor dem Verzehr wieder herausfischen.
5.) Man kann die kleinen Konfektkugeln in Minimuffinförmchen verpackt übrigens sehr hübsch verschenken. Ein feines Geschenk aus der Küche!
Und nun sagt mir bitte, ich bin nicht alleine. Gibt es ein Essen, dass Ihr auch lieber alleine esst? Aus Gründen? Etwa Maiskolben wenn Ihr Blusenbekleidet in der Kantine sitzt? Hähnchenkeulen? Schaumkussbrötchen?
Natürlich freue ich mich auch von Euch zu hören, solltet Ihr des Riesenschokoladenkugelrätsellösens fähig sein.
All the love in the universe,
Jeanny
P.S.: Da so viele Leser schreiben und unbedingt wissen möchten, woher die kleine feine Vögelchen Tortenplatte kommt: die ist von räder! Hübsch, gell?